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Mics&Beats Beiträge

Urbs & Cutex – On Our Way

Zwei alte Bekannte steigen wieder ins Auto. Kein brandneuer Tesla, eher ein klappriger VW-Käfer mit Soul im Auspuff und Jazz auf dem Beifahrersitz. Urbs & Cutex sind zurück – 22 Jahre nach ihrem letzten Album, einfach so. Keine große Promo-Offensive, kein pompöses Comeback. Stattdessen: On Our Way – ein Album wie ein handgeschriebener Brief aus einer anderen Zeit, der trotzdem heute in deinem Briefkasten landet.

„Wir suchen nach immerwährenden Wahrheiten“, sagen sie – und das hört man. On Our Way ist kein Lo-Fi-HipHop zum Einschlafen, auch wenn die Beats butterweich rollen und die Samples so schmeichelnd sind wie Ohrensessel in verrauchten Plattenläden. Aber unter der Oberfläche brodelt es. Es sind Beats mit Haltung, mit Witz, mit einer Geschichte. Beats, die sich nicht anbiedern, sondern einfach bleiben wollen – wie dieser eine Kumpel, der nie WhatsApp hatte und trotzdem immer pünktlich war. read more

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O-Flow, Kevoe West feat. Funky Umhang – 7 Atemzüge

Kein Hit im klassischen Sinn. Kein Refrain, der klebt. Stattdessen: Asphaltpoesie, irgendwo zwischen Neukölln und Novosibirsk. Der Beat? Roh, trocken, fast meditativ. Der Text? Mehr Zen-Meister als Rapper: „Zuerst checke ich meine Haltung, dann die äußere Form, danach trainiere ich den Geist.“

Was hier klingt wie ein Mantra, ist Selbstfindung durch Bars. Disziplin statt Pose. Herkunft statt Hype. Immer wieder: „Sieben Atemzüge, sechs Sinne, fünf Ringe.“ Kein Refrain – ein Rhythmus zum Atmen. Klingt dope und ist einfach dope. read more

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Knospe – Sterben is a Kunst

Sterben is a Kunst ist ein eindrucksvoller Boom-Bap-Track, der durch seine steirische Mundart und tiefgründige Thematik besticht. Die Produktion von Phatsuspekt liefert einen klassischen, sample-basierten Beat, der an die goldene Ära des Hip-Hop erinnert. Knospe nutzt diesen Klangteppich, um über das Thema Sterblichkeit zu reflektieren, wobei er zwischen Melancholie und schwarzem Humor pendelt. Mundart hoid – Dope.

Knospe · Sterben is a Kunst (prod. by Phatsuspekt)
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GIS – Geräusche in Stereo

Stell dir vor, du sitzt in einem verrauchten Wiener Hinterzimmer, irgendwo zwischen Jazzkeller und Plattenladen, und plötzlich dröhnt dir eine Stimme entgegen: „Rapper brauchen Platz.“ So beginnt das Debütalbum von Geräusche in Stereo (GIS), das heute über unsere Freunde von Duzz Down San veröffentlicht wurde.

GIS, ein sechsköpfiges Kollektiv aus Wien, liefert mit ihrem Erstlingswerk eine Hommage an den klassischen Hip-Hop, angereichert mit jazzigen Samples und präzisen Cuts. Die Tracks wurden in Wien-Brigittenau aufgenommen und von der Crew selbst produziert und gemixt . read more

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Liquid & Maniac – Zai Money

Mit Zai Money liefern Liquid & Maniac einen energiegeladenen Track, der das Streben nach Reichtum im digitalen Zeitalter thematisiert. Der Song kombiniert eingängige Beats mit Texten über Geld, Macht und den modernen Hustle. Das Video, produziert von Action-Shot.tv, unterstreicht die Thematik visuell und ergänzt die musikalische Botschaft.

Der Beat, produziert von Maniac, ist dynamisch und treibend, was den Song zu einem echten Ohrwurm macht. Die Lyrics reflektieren die Ambitionen und Herausforderungen des digitalen Zeitalters, wobei Themen wie digitales Geld und der moderne Lebensstil im Fokus stehen. read more

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Texta – Gezeiten

Texta, die Linzer Urgesteine, liefern mit Gezeiten ein Album, das in der deutschsprachigen Szene wie ein Donnerschlag einschlägt. Der Dialekt gibt den Tracks eine Erdung, die man in der oft glattgebügelten Welt des Deutschrap selten hört. Songs wie „Nur a Numma“ wirken wie ein Gespräch am Stammtisch, nur mit messerscharfen Reimen und Beats, die sitzen. Es ist, als hätten Texta den oberösterreichischen Vibe in 16 Bars destilliert.

Musikalisch bleibt Gezeiten der Oldschool-Wurzel treu, ohne staubig zu wirken. Die Beats sind eine Hommage an die goldene Ära – knackige Drums, tiefe Basslines, dezente Samples –, aber mit genug zeitgemäßen Elementen, um nicht wie ein Retro-Trip zu klingen. Die Produktion ist clean, ohne überproduziert zu sein, und lässt den Texten Raum zum Atmen. Besonders die Mid-Tempo-Nummern haben diesen hypnotischen Groove, der dich zum Kopfnicken zwingt. Einziger Mini-Kritikpunkt: Manche Tracks könnten etwas experimenteller sein, um die Spannung bis zum Schluss zu halten read more

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