PEDRAMs neuer Track „SMWDKS“ beginnt wie ein leiser Fluch: drumless, melancholisch, beinahe schwebend. Der Beat atmet Griselda, aber auf eigene Weise – als wäre man nachts allein durch graue Straßenschluchten unterwegs, mit zu vielen Gedanken im Kopf und zu vielen Schlagzeilen im Blick. Doch dann kippt der Track. Ohne Vorwarnung brechen 808s, Hi-Hats und Wut durch. Die Energie zieht an, wird spürbar, wütend, dringlich – der Flow wird schneller, die Stimme schärfer. PEDRAM liefert keine leeren Phrasen, sondern adressiert, was gern ignoriert wird: strukturelle Ungleichheit, Polizeigewalt, verschwundene Waffen bei Staatsorganen. Die Frage „Sag mir, wo die Knarren sind?“ wirkt nicht rhetorisch, sondern wie ein Aufschrei, der hängen bleibt.
Dabei zeigt PEDRAM genau das, was viele vergessen: dass gesellschaftskritischer Rap nicht altbacken oder predigend klingen muss. Er macht das Thema fühlbar – durch Produktion, Text und Dramaturgie. Und genau das macht „SMWDKS“ zu mehr als nur einer politischen Single. Es ist ein Statement, das Sound und Haltung verbindet.
Dass dieser Song gleichzeitig als emotionaler Höhepunkt der kommenden EP „Ein Mic“ funktioniert, überrascht nicht. PEDRAM kündigt eine Platte an, die wie eine kurze, dichte Reise wirkt: sonnig im Intro, dann düster, ehrlich, nahbar. Zwischen College-Dropout-Vibes und persönlicher Selbstverortung, zwischen Kopfnicken und Kloß im Hals. Wenn er im Titeltrack „Ein Mic“ seine Liebe zur Musik beschreibt, dann klingt das nicht nach Pathos, sondern nach Befreiung. Nach einem Ventil, das Leben sortiert und Schmerz kanalisiert.
Am 08.08.2025 erscheint mit „Ein Mic“ eine EP, die das Potenzial hat, hängen zu bleiben – nicht wegen ihrer Lautstärke, sondern wegen ihrer Tiefe. Wer „SMWDKS“ fühlt, sollte sich das nicht entgehen lassen.
Vielen, vielen Dank!