BARWS ist kein gewöhnliches Kollabo‑Album. Es ist das Resultat eines Meetings, das schon vorbei ist, bevor du realisierst, dass es angefangen hat. Edgar Wasser, Fatoni und Juse Ju haben sich im Studio eingeschlossen und genau das abgeliefert, was wir alle heimlich seit Jahren erwarten…
Gleich der Opener „beste kombi“ schmeißt dich mitten ins geschehen. Lower‑case nach Punkt? who cares. Hier trifft lakonischer Witz auf journalistische Präzision und rohen Berliner flow. „Nein! Doch! Ohh!“ war die erste Single – ein knirschendes Sample, das sich in einen hymnischen Refrainschwall verwandelt. Eine Ansage an alle, die dachten, Deutschrap sei out.
Dann die „bullshit freestyles“: Edgar kanalisiert seine Berlinskepsis, Fatoni serviert Alltagspoesie mit Augenzwinkern, und Juse Ju mixt recherchierte details in Tightes Reimwerk. Hier ist kein filler, hier pulsiert lebendiges leben. „this is pure experimental art“, könnte man sagen… aber es ist mehr: es ist handgemachte Magie.
Die Beats pendeln zwischen Boombap‑Nostalgie und modernen Synthflächen. Mal spürst du den Oldschoolvibe, mal schweben 808‑drums wie fremde Planeten im Hintergrund. „crémant aus dem senfglas“ baut verspielte Pianoriffs gegen wuchtige Basslines – ein Kontrast, der perfekt zu den spitzfindigen Texten passt.
BARWS atmet Chemie. Kein Egotrip, sondern ein Schulterschlussmoment: Hier fängt Fatoni Fragmente auf, die Juse Ju wirft, und Edgar würzt mit seiner typischen Ironie nach. Das Recording klingt, als hättest du eine Live‑session mitten im Kopf. Kopfhörer zu laut? Keine Chance.
BARWS ist kein Manifest für morgen. Es ist der Beweis, dass die deutsche Rapszene schon heute explodiert. Ach und wenn Du nun denkst: Geil, das gebe ich mir. Vergiss es! Alles ausverkauft – vielleicht bekommst noch irgendwo ne Vinyl her, aber das ist auch schwer vermute ich.
