Zum Inhalt springen

FatiQue – Analog

Da sitz ich also wieder am Rechner, such’ nach neuen Beats auf SoundCloud – dieses digitale Flohmarkt-Flair, wenn man durch endlose Wellen von Loops scrollt. Und plötzlich: „Analog“ von FitiQue. Erst denk ich: Cooler Funk-Jazz-Vibe, dieser warme, leicht kratzige Groove, fast so, als würd’ man alte Vinyl-Rillen abtasten. Aber da ist noch was Vertrautes im Sample: Ein kurzer Gitarrenriff-Blitz, ein Vocal-Snip, der sich in die Synapsen gräbt.

Also weitergegraben, YouTube aufgemacht und zack: „Wohnwagen 199“ von Joe Alsko – mit Rap. Dieselbe Instrumentalspur, aber diesmal garniert mit trockenen Punchlines und diesem easy-yet-erdigen Flow, wie Sand zwischen den Zehen. Die Vorlage ist eindeutig: FitiQue hat das Beat-Gerüst liebevoll ausgegraben, entstaubt und in seinen eigenen Soundkosmos katapultiert.

Was mich fasziniert: Wie aus einem Hauswagen-Trip mit Joe Alsko eine eigenständige, fast schon sphärische Erzählung wird, wenn man nur den Rap weglässt. „Analog“ klingt dann wie ein Tagtraum in Lo-Fi-Ästhetik, fast meditativ – während „Wohnwagen 199“ eher die Nachtfahrt durch leere Vorstädte ist, mit grellen Scheinwerfern und brummender Basslinie.

Kurz: Zwei Seiten derselben Münze, und beide haben was für sich. Ich freu mich schon, wieder öfter auf SoundCloud abzutauchen – denn manchmal findest du da nicht nur ein Beat-Mem, sondern eine ganze Welt in Stereo.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.