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Brenk Sinatra – Midnite Ride (Review)

„Ein neues Brenk Tape oida? ja oida!“ vorweg mal, ja ich bezeichne mich selbst als Brenk „Fanboy“ und fühl mich kein bisschen schlecht dabei. BSCover

Jeden Loop, oder sei es auch nur eine Snare die der Herr ins Netz wirft, wird von mir mit Freude erwartet. Gäbe es in der Bravo ein Poster, wo Brenk in Kaisamühlen auf einer Parkbank sitzt und Enten füttert, dann hätt‘ ich’s ziemlich sicher an der Wand hängen ja. Jeder, der selbst Musik produziert, und ich hoffe auch der normale Durchschnittshörer, merkt gleich wie detailverliebt Herr Sinatra an seine Beats rangeht. Hier hat jede Hi-hat, Kickdrum oder Clap ihre Rolle. Eine sehr große sogar.

Was für mich „Brenk Beats“ ausmacht, sind vorallem die kleinen Feinheiten wie sein Percussion-Game, das zarte Vocalsample das kurz Hallo sagt, die wavy Bassnote, die Snare die auf der 3 zur Clap wird, das variabel gechoppte Sample, der spezielle Filter (Plug-In) an dieser gewissen Stelle … könnte hier ewig weitermachen. In Sachen Samplewahl und Quelle will ich gar nicht erahnen wo Brenk diggt, selten kommt vor „geil das kenn ich, oager chop!“ meist „baaam was is das!!?? und der Flip erst oida…“

Brenkboy

Das könnte man jetzt als Einleitung sehen aber eigentlich red ich schon von „Midnite Ride“. Denn genau all das kommt hier vor und macht die Platte, vorallem als Instrumental Liebhaber und Hörer, für mich zum musikalischen Highlight. G-Funk, Soul, Boom Bap, … klar findet man all das in dem Sound aber eine Kategorie gibt’s hier nicht. Es ist einfach „rider music“ egal ob Bahn, Bus, Fahrrad, Fiat, Kia, Cadillac oder Benz… atmosphärische, dichte Beats die einen „entführen“, „abschalten“ lassen.

Diesen Begriff braucht man aber nicht zu wörtlich nehmen, das Tape ist natürlich auch zuhause auf der Couch oder beim Abwaschen ein Hochgenuss. Um das ganze noch stilvoll abzurunden gibt’s über die ganze Platte verteilt, gechopped und gesrcewte (haha wie das aussieht… also runtergepitchte!) hineingestreute Vocalsamples die vorallem eines aufkommen lassen, „cali low rider“ Feeling.. damit kann man jetzt was anfangen oder nicht aber wer Brenk kennt, kennt auch seine Liebe zur Westcoast Kultur und diese zieht sich perfekt durch’s Gesamtwerk.

Bfb

Was mir auch immer wieder auffällt und Spaß macht ist die Titelgebung der einzelnen Tracks, der Name passt immer perfekt zum Sound oder ist einfach einen Schmunzler wert wie zb. „Bright Foozel“ vom letzten Gumbo 🙂 checkt man jetzt oder nicht aber wer bisschen österreichische Kultur kennt und immer brav auf die Samples achtet weiß bei Brenk  bescheid. Auf die einzelnen Tracks will ich hier jetzt gar nicht groß eingehen, Midnite Ride spricht als Gesamtwerk und ich empfehle auch das Ding von hinten bis vorne durchlaufen zu lassen. Einzelne Tracks wähle ich meist garnicht an außer ich brauch gerade zur Motivation das voll Soul strotzende „Wait 4 The Day“ damit ich morgens überhaupt aus dem Haus komm und mit dem das Tape übrigens auch feierlich eröffnet wird.

„Paper Chase“ ist auch so ein persönlicher Favourite von mir, wavy!. Das Gefühl für gesampelte Vocals hat Brenk im Blut und das hört man am besten bei Tracks wie „Skeemin“, „Down The Street“, „Rollin“ oder eben „Wait 4 The Day“. Golden Era Fans kommen bei „Dillude“ auf ihre Kosten. Bei „Cali Due“ liegt man am Strand von Long Beach und raucht Doobies während einem Sean Paul zugeraucht in’s Ohr summt und wer sich bei „Friday Nite“ nicht in die Hood versetzt fühlt hört die falsche Platte.

„Midnite Ride“ ist für mich großes Kino und ich kann es jedem Instrumental Freund empfehlen und das tue ich auch.

SALUTE ! BRRRR

Ich vergebe, 4 von 5 Bier! Und die 5 hat es nur nicht geschafft weil mir das ganze Tape viel zu schnell vorbei ist, bei Midnite Ride 2 dann bitte die doppelte Spieldauer!

Das ist ein Gastbeitrag von Flowerstbeats. Vielen Dank.
Ihn findet man am besten via Soundcloud oder Bandcamp.

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